Die Sicherheitsnormen für Fenster bieten eine gute Orientierung. Da wissen Sie einfach, dass ein RC2-Fenster sicher ist und guten Einbruchschutz bietet. RC3- und RC4-Fenster sind dementsprechend noch sicherer und bieten
Was aber die Wenigsten wissen: bei der Norm wird der empfindlichste Teil nicht geprüft, nämlich das Glas! Wenn der Täter also beim Rahmen nicht weiterkommt, geht er aufs Glas - und das ist ruckzuck eingeschlagen. Wie das in der Realität aussieht, sehen
Christoph Hahn von SILATEC: "Ich sehe immer wieder, wie sich Menschen einbruchhemmende Fenster in ihr Haus einbauen und glauben, so wären sie vor Einbrüchen geschützt. Warum das nicht so ist und wie ihr euch schützen könnt, das erklären wir in diesem Video.
Aber wofür braucht man eigentlich einbruchsichere Fenster? Ein ganz normales Fenster zum Beispiel lässt sich mit zwei Schraubenziehern ziemlich leicht und schnell aufbrechen.
Was ist eigentlich mit dem Glas? Da genügt ein Stein und die Scheibe ist durch. So ein Fenster kann ich schnell aufheben in paar Sekunden, da ist normales Glas drin. Das war ein 2fach-Isolierglas, besteht also aus zwei Glasscheiben. Wir haben es mit einem Stein eingeschlagen und das bricht halt relativ einfach und ich bin im Gebäude - oder ich greif durch und öffne den Griff.
Jetzt gehen wir an drei Sicherheitsfenster der Widerstandsklasse RC2, RC3, RC4.
Mit drei Profis.
Sicherheitsfenster gibt es in den Widerstandsklassen RC1 bis RC6. Eins ist das niedrigste, sechs das höchste.
Die Widerstandsklasse eins hat in der Praxis kaum Bedeutung, weil wirklichen Einbruchschutz bietet das nicht. Deshalb testen wir zu Beginn die Widerstandsklasse RC2.
Laut Norm werden solche Fenster mit sogenannten Werkzeugsätzen geprüft. Ein RC2 Fenster beispielsweise wird mit etwas kleineren Werkzeugen angegriffen. Nach Norm jedenfalls. Ein RC2 Fenster sollte einen Gelegenheitstäter mit kleineren Werkzeugen etwa drei Minuten standhalten. Das RC3 Fenster soll einem Täter etwa fünf Minuten standhalten. In der Werkzeugkiste darf er schon ein bisschen größere Werkzeuge mit dabeihaben. Das RC4 Fenster hält nach Norm etwa zehn Minuten stand. Einem geübten Täter, also jemand, der eindeutig weiß, was er tut und das schon häufiger gemacht hat. Die Werkzeuge sind hier noch ein bisschen größer; hier geht es richtig zur Sache. Übrigens, die Widerstandsklassen fünf und sechs, die haben wir hier nicht dabei. Ganz einfach, weil sie im Privatbereich keine signifikante Rolle spielen. Solche RC5 und RC6-Fenster werden eher eingesetzt in militärischen Einrichtungen oder beispielsweise in Atomkraftwerken.
Wir testen drei unterschiedliche Materialien. Ein RC2 Fenster aus Kunststoff, ein RC3 Fenster aus Metall (in unserem Fall Aluminium), und unser RC4 Fenster ist aus Holz.
Wir wollen euch einfach zeigen, dass es einbruchsichere Fenster in unterschiedlichen Materialien gibt - was auch immer besser zu eurem Haus und eurer Architektur passt.
Das Fenster der Widerstandsklasse RC2 ist nach einiger Zeit aufgeknackt - nach Norm etwa um die drei Minuten. Wir können durchgehen. Das Glas ist noch intakt. Das haben wir gar nicht angegriffen. Und sind im Gebäude.
Dann die anderen zwei Herren am RC3 und RC4. Wollen wir mal schauen, wie es hier steht. Beim RC3 Rahmen arbeitet sich der "Einbrecher" durchs Metall, das Fenster ist unglaublich widerstandsfähig. Er versucht es aufzuhebeln. An der Rückseite, aber es gelingt noch nicht. Und das Holzfenster, Widerstandsklasse RC4? Auch hier versucht "der Einbrecher" das mit Pfeilen aufzutreiben, aber die Pilzkopf-Verriegelungen halten das Fenster noch zu.
Wie schützt ihr euer Gebäude im Idealfall? Wo kommen welche Fenster zum Einsatz, Welche Widerstandsklasse?
Grundsätzlich kann man sagen: RC2 Fenster hat einen vernünftigen Basisschutz.
RC3 Fenster bieten für ein Privathaus schon einen sehr guten Einbruchschutz und RC4 Fenster - die man immer noch sehr filigran und schlank bauen kann - die haben natürlich einen exzellenten Einbruchschutz.
In unserem Test ist das RC4-Holz-Fenster immer noch nicht offen. Das Metall-Fenster der Widerstandsklasse RC3 ist auch noch nicht offen und es sieht auch nicht so aus, als würde "unser Einbrecher" es so schnell aufkriegen. Ihr seht, das Metall fängt an nachzugeben, ähnlich wie bei unserem Holzfenster. Sieht ziemlich malträtiert aus, oder? Aber geht immer noch nicht auf...
In der Praxis könnt ihr aber nicht wissen, ob ein Gelegenheitstäter kommt oder ein Profi- Täter. Und ihr könnt auch nicht vorhersehen, ob er ein kleineres Werkzeug dabei hat oder ein größeres. Deshalb haben unsere Täter übrigens hier die Werkzeuge gemischt und einfach das genommen, was sie glaubten, was gerade richtig ist.
Aber der Hammer, der kommt jetzt! Nämlich in der Einbruchnorm für Fenster. Da wird das Glas nicht angegriffen. Es wird nicht angegriffen! Und was passiert, wenn man es angreift? Das zeigen wir euch im Video.
Jetzt seht ihr was hier passiert: Für RC2-Fenster schreibt die Norm nämlich nur mindestens P4A Glas vor - und das kann man halt in ein paar Sekunden einschlagen...
Machen wir mit dem nächsten Fenster weiter, dem RC3 Fenster. Das Fenster selbst konnten wir nicht aufheben, jetzt greifen wir das Glas an! Auch hier ist die Glasscheibe ziemlich schnell eingeschlagen. Die Norm schreibt nämlich für RC3 Fenster lediglich P5A Glas vor. Und wie wenig das bringt, das seht ihr hier im Video.
Jetzt greifen wir das RC4 Fenster an. Hier ist, ganz nach Norm, ganz normales P6B Glas eingebaut. Und konventionelles P6B Glas lässt sich auch in ziemlich kurzer Zeit einschlagen!
Noch mal zur Erinnerung: Das RC4 Fenster, das bietet ungefähr so zehn Minuten Einbruchschutz. Aber das Glas, das nach Norm hier mindestens vorgeschrieben wird, offensichtlich nicht!
Jetzt noch was zum Thema absperrbarer Fenstergriff. Ist der absperrbare Fenstergriff die Lösung? Na ja, das Glas macht das sicherlich nicht stabiler. Und wir haben noch ein anderes Problem. Bevor Ihr das Haus verlasst, zum Beispiel zum Einkaufen geht, müsst ihr nämlich einmal durchs Gebäude durchgehen und alle Fenstergriffe absperren. Die Schlüssel abziehen und wohin legen. Und wenn ihr wieder zurückkommt, das gleiche Spiel. Auch wenn ihr mit dem Hund rausgeht. Wenn Ihr das nicht macht: habt Ihr dann eigentlich einen Versicherungsschutz? Lässt sich denn so ein absperrbarer Fenstergriff aufbrechen? Mit roher Gewalt schon. Das seht Ihr auch im Video.
Einen effektiven Einbruchschutz bei den Fenstern und Türen kriegt ihr nur dann, wenn das Fenster und das Glas in etwa gleich stabil ist. Und wie das funktioniert, das zeigen wir euch an der SILATEC-Scheibe. Das greifen wir an und zwar gleich mit drei Mann und drei Werkzeugen, nämlich einem kleinen Vorschlaghammer, einem großen Vorschlaghammer und einer Axt.
Ihr seht: die Jungs hauen so richtig rein - schaffen´s aber einfach nicht.
Wenn Ihr Euer Gebäude also wirklich einbruchsicher machen wollt, dann schaut unbedingt, dass das Glas und die Fenster gleich sicher sind."
"RC" ist die Abkürzung für "Resistance Class", auf deutsch: Widerstandsklasse. Die Norm definiert sechs Sicherheitsklassen von RC1, der niedrigsten, bis RC6, der höchsten und sichersten Klasse. Wir empfehlen in aller Regel RC2-Fernster für soliden Basisschutz, RC 3-Fenster für sehr guten oder RC4-Fenster für exzellenten Einbruchschutz. RC1-Fenster sind für den gehobenen Wohnungsbau zu unsicher, RC5- und RC-Fenster dagegen schon überdimensioniert: Sie eignen sich zum Beispiel für militärische Anlagen oder Atomkraftwerke.
Logischerweise sollte das Glas so sicher sein wie das Fenster. Die Norm ist hier aus unserer Sicht irreführend, da sie das Glas bei RC2-, RC3- und RC4-Fenstern NICHT testet und lediglich Glastypen vorsieht, die eine dramatisch geringere Widerstandszeit leisten als der Rahmen. Deshalb empfehlen wir für RC2- und RC3-Fenster Sicherheitsglas vom Typ SILATEC P 6B, für RC4-Fenster Sicherheitsglas vom Typ SILATEC P8B.
Unbedingt. Ein RC2-, RC3- oder RC4-Fenster ist von einem ganz normalen Fenster kaum zu unterscheiden. Es gibt diese Fenster in allen Ausführungen, Farben, Formaten und Materialien. Und da wir Sicherheitsglas bis zu neun (!) Metern Breite produzieren, können Sie Ihre Immobilie mit großflächigen Glasfronten planen, die Ihren Lebensraum mit Licht und Luft fluten und atemberaubende Ausblicke ermöglichen. Aufgrund der verblüffenden Leichtigkeit und geringen Dicke unseres Glases sind auch filigrane Schiebeelemente möglich. Die Ihnen gleichzeitig ein wohliges Gefühl von größtmöglicher Sicherheit vermitteln. Also: Mauern raus, Sicherheitsfenster mit dem richtigen Sicherheitsglas rein.