Im Video sehen Sie, warum: Denn Wachhunde können verdächtige Aktivitäten erkennen und potenzielle Eindringlinge abschrecken, aber sie können nicht die volle Kontrolle über eine Situation
Außerdem können erfahrene Einbrecher Strategien entwickeln, um Hunde auszutricksen oder zu umgehen, indem sie Ablenkungen nutzen oder mit Ködern arbeiten. Vor allem dann, wenn die Hunde allein zu Hause sind. Schauen Sie sich
Christoph Hahn von SILATEC:
"Heute wollen wir der Frage nachgehen, ob Hunde Einbrecher aus dem Haus draußen halten können - und wen hätte ich da besseren haben können als die Expertin hier: eine sehr junge Dame, nämlich Holly, unseren Wachhund.
Aber wie reagieren Hunde in einer realen Situation?
Im Video sehen wir einen "Einbrecher", einen professionellen Hundetrainer, der von bellenden Hunden begrüßt wird - aber schon bald denken die Hunde, ihr Job ist erledigt und machen sich aus dem Staub... Während unser Dieb mit einem Laptop entkommt...
Als nächstes ein Haus mit zwei sehr großen Hunden. Sam und Mojo sind wütend. Hört nur, wie sie bellen. Aber wieder einmal scheinen die Hunde nur spielen zu wollen.
Na ja, wir haben gesehen: Die kleinen und auch die großen Hunde im Video haben eigentlich sehr freundlich reagiert. Hunde sind nun mal auch ziemlich freundliche Wesen, oder? Unser Wachhund hätte sicherlich anders reagiert... (schmunzelt). Aber so geht es uns Hundebesitzern ja oder den meisten wahrscheinlich unter euch. Jeder denkt, ne, mein Hund, der vertreibt die schon. Wir gucken mal, wir haben noch ein paar andere Szenen für euch vorbereitet.
Im Video sehen wir einen Einbrecher, der mit einem lauten Geräusch seinen Weg durch die Hintertür macht. Aber nicht mal ein Bellen von Chloé, dem Familienhund.
Der Einbrecher ist ins Gebäude reingekommen, ist in die Küche gegangen, hat ein paar Leckerlies geholt und Chloé gegeben.
Nächste Szene 11:15 vormittags. Ein Täter bricht die Türe auf, kommt ins Gebäude rein und ein deutscher Schäferhund steht ihm gegenüber. Ihr seht, der Täter erschrickt erst mal. Aber was passiert dann? Er nimmt eine Lampe und vertreibt den deutschen Schäferhund! In dem Fall hat er der Familie den ganzen Familienschmuck geklaut und konnte entkommen. Ich finde, wir sollten hier auch so ein bisschen drüber nachdenken, was wir unseren Familienhunden zumuten möchten. Die Wenigsten von uns möchten wahrscheinlich auch, dass ihr Hund verletzt werden könnte in so einer Situation.
Die nächste Szene.
Hier kommt der Täter durch die Wohnzimmertür ins Haus rein. Aber die Hausbewohnerin ist da mit einem kleinen Kind. Der Einbrecher ist am Anfang etwas verhalten. Er streichelt die deutsche Dogge. Ein massiver Hund, wiegt um die 60 Kilogramm, kann auch ein bisschen schwerer Richtung 90 Kilogramm werden. Aber er glaubt mit dem Hund klarzukommen. Aber in dem Moment, wo die Hausbewohnerin das Schreien anfängt, ändert der Hund sein Verhalten komplett und verteidigt sein Frauchen und auch das Haus und vertreibt den Einbrecher!
Er beißt den Mann in die Hintern und dann stürzt er sich auf seinen Kopf, macht alles was er kann, um sein Frauchen zu schützen. Der Einbrecher fürchtet um sein Leben und haut ab.
Hätte der Hund den Einbrecher auch vertrieben, wenn die Frau nicht zu Hause gewesen wäre, nicht geschrien hätte? Wir wissen es nicht.
Nächste Szene. Der Einbrecher kommt zunächst mal ins Gebäude und erschreckenderweise ist die Hausbewohnerin da. Der Einbrecher erschrickt aber auch. Nicht unbedingt, weil er sie sieht, sondern weil ihr Hund zu Hause ist. Und der Hund? Der verteidigt sie und haut den Einbrecher raus. Respektive lässt der Hund den Einbrecher gar nicht mehr weggehen.
In den nächsten zwei Szenen haben wir einen Hundetrainer, der bewusst ins Haus einbricht. Dabei soll getestet werden: Wie reagieren die Hunde? Erste Szene, ein Cocker Spaniel, die Ginny. Die hat Angst bekommen, hat sich versteckt vorm Einbrecher.
Im zweiten Fall eine Mischung aus Boxer und Labrador, zwei Jahre alter Hund, der ist dem Einbrecher nachgelaufen, oder hat er dem Einbrecher vielleicht noch das Haus gezeigt?... In beiden Fällen waren sich die Bewohner sicher, dass ihre Hunde die Angreifer vertreiben würden.
Hier haben wir noch einen Ex-Einbrecher, der seinen ganz eigenen Blickwinkel auf die Thematik Wachhunde hat. Wir haben bewusst ausgepiept, was er da für Chemikalien benutzt hat."
Ex-Einbrecher: "Hunde sind schön, wenn ein Mensch dabei ist. Wenn ein Hund alleine ist, gibt es nichts Einfacheres, als den Hund auszuschalten. Und zwar sage ich da nur …(Chemikalie)... Können Sie in der Apotheke kaufen. Und da holen Sie ein kleines Fläschchen, füllen das ab in eine Wasserpistole und mit der Wasserpistole gehen Sie hin. Sie brauchen dem Hund nicht weh zu tun.
Wenn er kommt und „Wauw" dann machen sie einmal "jutsch, jutsch" und dann ist der Hund für zwei, drei Stunden außer Gefecht gesetzt. Nichts geht mehr. Ein kleines Beispiel aus eigener Erfahrung: Eine Dame in Sinzig verkauft Juwelen, Schmuck und alles, aber von zu Hause aus. Der Ehemann betreibt mehrere Gaststätten und Discos und so was. Und die waren am Wochenende immer beide weg. Die hatten aber einen riesigen Dobermann der konnte in dem Haus und draußen rumlaufen. Die hatten nämlich hinten in der Tür eine Hundeklappe. So, jetzt kommt der Hund wieder wie üblich auf mich zu. Ich bin mit dem Fuß drin, und der beißt mir in den Schuh, ein Schuh war vernichtet. Nächstes Mal kam ich wieder. Der Hund kommt und ich "jutsch, jutsch" mit der Wasserpistole. Dann ging der Hund ab, wälzte seine Nase nur noch im Rasen, ich auf das Gelände durch die Hundeklappe rein, und hatte zwei Stunden Zeit, zu arbeiten. Sehr gut, sehr lukrativ."
Chrsitoph Hahn: "Das haben wir in den Szenen zuvor im Video auch schon gesehen. Wenn die Bewohner wiederum zu Hause waren, gab es Situationen, da haben die Hunde aktiv geholfen, die Einbrecher zu vertreiben, haben sie gebissen und in die Schranken gewiesen. Wohingegen, wenn die Hausbewohner nicht da waren, die meisten Hunde eigentlich, ja wie Familienhunde eben sind, friedlich und nett, und die Einbrecher eben nicht verschreckt haben.
Okay, jetzt sehen wir uns noch mal ein paar Szenen an. Wir fangen an mit Jovi. Am Anfang ist er aufgeregt, dann bellt er, macht aber nichts. Der Einbrecher klaut den Laptop, geht wieder raus. Im nächsten Fall waren gleich zwei Hunde zu Hause, nämlich eine Bulldogge und ein Chihuahua. Wirklich vertrieben haben sie den Einbrecher nicht. Jedenfalls konnte er auch hier einen Laptop mitnehmen und ist ganz normal wieder aus dem Gebäude rausgegangen. In dem Fall zwei Hunde, Cooper und Milton, vier und neun Jahre alt, beide für die Jagd trainiert. Konnten sie den Einbrecher vertreiben? Na ja, es hat eher so den Eindruck gemacht, als würden sie sich freuen, dass sie Besuch kriegen. Der Hundetrainer hat aber noch einen ziemlich guten Hinweis gegeben."
Hundetrainer: "Wenn du so einen Hund für dein Haus abrichten willst, kannst du keinen Besuch empfangen, sondern musst ihn einsperren."
Die Lektion, die der Hundetrainer uns erteilt: Wir sollten ihn vielleicht als zusätzliches Alarmsystem betrachten.
Christoph Hahn: "Hunde sind nun mal eine große Bereicherung, gerade in der Familie. Einbruchschutz? Tja, da poppen ein paar Fragezeichen auf. Den kriegt man eigentlich nur, wenn der Hund darauf trainiert ist, wie es der Hundetrainer auch gesagt hat. Ob es dann allerdings noch ein Familienhund im klassischen Sinn ist, das ist eine andere Frage. Ihr solltet auch bedenken, egal ob der Hund trainiert oder nicht trainiert ist: Das bringt euch nur was, wenn Ihr dann auch zu Hause seid. Wenn ihr mit dem Hund Gassi geht, gerade zu regelmäßigen Zeiten oder mit dem Hund in Urlaub fahrt, dann ist das hinfällig.
Effektiver Einbruchschutz, wie kann der sonst aussehen? Beispielsweise, indem man alle Öffnungen im Gebäude sichert. Das sind hauptsächlich Fenster und Türen. Mit Sicherheitsfenstern und Sicherheitsglas, die den Einbrecher schon physisch daran hindern, überhaupt in das Gebäude einzudringen."
Hunde können eine effektive Ergänzung für den Einbruchschutz sein. Besonders geeignet sind Rassen, die instinktiv wachsam und territorial sind, wie Deutsche Schäferhunde, Rottweiler, Dobermänner und Bullmastiffs. Diese Hunde sind loyal, mutig und haben oft eine starke Präsenz. Ihr ausgeprägter Schutztrieb macht sie zu zuverlässigen Wächtern und zu einer potenziellen Abschreckung für Einbrecher. Darüber hinaus schaffen sie eine enge Bindung zur Familie und bieten neben der Sicherheit auch liebevolle Begleitung im Alltag. Allerdings: Erstens könnte unser geliebter Hund beim Einbruch verletzt werden, und zweitens bieten auch diese Hunde gegen routinierte Einbrecher keinen zuverlässigen Schutz.
Neben der Auswahl einer geeigneten Rasse (s.o.) sollte Ihr Wachhund gut ausgebildet sein. Professionelles Training ist ratsam, um Gehorsam, Kontrolle und angemessenes Verhalten sicherzustellen. Darüberhinaus ist eine frühzeitige und umfassende Sozialisierung wichtig, damit der Hund freundlich gegenüber Familienmitgliedern und bekannten Personen bleibt. Der Besitz eines Wachhunds erfordert Verantwortung. Sorgen Sie für angemessene Pflege, regelmäßige tierärztliche Untersuchungen und ausreichend Bewegung. Stellen Sie sicher, dass der Hund eine deutliche Kennzeichnung trägt, damit er als Wachhund erkennbar ist und Fremde gewarnt werden. Beachten Sie auch, dass Sie für Ihren Wachhund haften, wenn er unbeabsichtigt jemanden verletzt. Klären Sie die rechtlichen Aspekte und mögliche Versicherungen ab.
Wachhunde können eine effektive Sicherheitsmaßnahme sein, aber es ist wichtig, ihre Bedürfnisse zu verstehen und verantwortungsbewusst mit ihnen umzugehen, um eine sichere und harmonische Umgebung zu gewährleisten.